Letzte Woche hatte ich ein angeregtes Gespräch über das Thema «Positionierung» und dies hat mich seither nicht mehr losgelassen.
Meine Aussage war: «Sich präziser positionieren heisst auch Verzicht.» Dies habe ich meinen Studierenden in meinen Vorlesungen auch schon tausend Mal gepredigt. Und meine Kinder mussten sich ähnliche Überzeugungen auch schon anhören. Und dann sagt mir doch meine Gesprächspartnerin: «Das ist negativ.» Meine Reaktion: «Das ist das Leben. Wenn du Stellung beziehst, verzichtest du auf die andere Position.» Das ging dann so weiter. Als ich nach Hause gekommen bin habe ich mir das Ganze noch mal überlegt. Ich finde weiterhin, dass Stellung beziehen auch für Unternehmen ratsam ist und von einer klaren Haltung zeugt. Das bedingt Mut; ja klar. Der Vorteil ist, da wissen Frau Kundin und Herr Kunde auch, worauf sie sich einlassen.
Und: Sie ist natürlich bei ihrer Aussage geblieben. Und wie negativ ist jetzt die Tatsache, dass wir verzichten. Ist Stellung beziehen, sich positionieren nicht per se ein Verzicht auf die Beliebigkeit? Und die ist ja nicht so erstrebenswert, oder?