Wie rege ich mich doch manchmal auf, wenn vom Management ein Konzept um jeden Preis «dürezoge» wird und die längerfristige Sicht und das Gefühl für die Kundenbeziehung ausgeblendet werden. Da nützen die besten Mitarbeitenden wenig.
Zur Geschichte: Für einen Kunden durften wir ein wunderschönes 20 Jahre Jubiläumsfest organisieren. Es hat auf allen Seiten Freude bereitet, das Lachen der Gäste zu sehen und im Laufe des Abends das Ansteigen des Geräuschpegels zu hören.
Die Eventverantwortliche des Lokals hat uns hervorragend betreut. Sie war mit Herzblut dabei. Die Location war auch schön und gut und hat einen wunderbaren Rahmen für dieses Jubiläumsfest gegeben. Zusätzlich war unser Kunde bis dahin ein häufiger Gast und pflegte seine Kunden dorthin einzuladen und war mit dem Gebotenen zufrieden. Eine runde Sache.
Für den erwähnten Event wurde das Lokal exklusiv gemietet. Das Umsatzminimum für die Exklusivnutzung des Lokals ist hoch und im Vertrag ausgewiesen. Aufgrund von zahlreichen Absagen von Eingeladenen hat unser Kunde den vorgegebenen Mindestumsatz um 15% nicht erreicht. Das Lokal beharrt auf der Differenzzahlung. Die Eventverantwortliche in Bern bemüht sich und sucht einen Kompromiss; sie macht ihr Möglichstes. Das Management beharrt auf der Zahlung der 15%; notabene ohne Gegenleistung.
Was, wenn hier die Kompetenz für diesen Entscheid vor Ort gewesen wäre und für einen Kompromiss Hand geboten hätte? Der Kunde wäre geblieben und hätte noch im 2017 die 15% mit Kundenessen kompensiert. Jetzt ist er enttäuscht, fühlt sich als Gast wenig wertgeschätzt und ist verloren. Die Eventverantwortliche steht trotz Extraeinsatz mit leeren Händen da und bedauert es sehr.
Das Fazit: Konzept ist gut, gesunder Menschenverstand und Vertrauen resultiert in Kundentreue.